Meine Erfahrungen mit Testosterongel: Ein Monat als Transmann

Seit einem Monat bin ich nun auf Testosteron. Es fühlt sich surreal an, diesen Schritt endlich gegangen zu sein. Als Transmann ist die Hormonbehandlung ein bedeutender Meilenstein in meiner Transition. Doch wie fühlt sich dieser Prozess an? Wie wirkt sich das Testosterongel auf meinen Körper und mein Leben aus? Hier sind meine persönlichen Eindrücke nach den ersten vier Wochen.
Der Anfang: Aufregung und Unsicherheit
Der erste Tag, an dem ich das Testosterongel angewendet habe, war von Aufregung und Nervosität geprägt. Es war ein entscheidender Moment in meiner Transition, ein Schritt näher zu meinem authentischen Selbst. Gleichzeitig waren da viele Unsicherheiten. Wie würde mein Körper reagieren? Würden die Veränderungen wirklich eintreten? Und vor allem: Würde ich mich endlich wohler in meiner Haut fühlen?
Die ersten Anwendungen: Eine neue Routine
Die Anwendung des Gels selbst ist einfach, aber es hat einige Zeit gedauert, bis es Teil meiner täglichen Routine wurde. Jeden Morgen trage ich das Gel auf meine Schultern oder Oberarme auf und lasse es einige Minuten einwirken, bevor ich mich anziehe. Anfangs war ich unsicher, ob ich alles richtig mache, doch mittlerweile geht es mir in Fleisch und Blut über. Die regelmäßige Anwendung ist wichtig, und es fühlt sich gut an, aktiv etwas für mein Wohlbefinden zu tun.
Körperliche Veränderungen: Geduld ist gefragt
Nach einem Monat sind die körperlichen Veränderungen noch subtil. Einige Dinge sind aber bereits aufgefallen. Mein Hautbild hat sich verändert, sie ist etwas fettiger geworden, und ich habe den Eindruck, dass meine Gesichtszüge minimal markanter sind. Diese kleinen Veränderungen sind ermutigend und lassen mich auf die kommenden Monate gespannt sein.
Die Stimme ist bisher noch gleich, aber ich weiß, dass dies einer der späteren Effekte der Hormonbehandlung ist. Auch die Körperbehaarung hat sich noch nicht merklich verändert. Hier ist Geduld gefragt – Veränderungen brauchen Zeit, und ich versuche, mich nicht zu sehr darauf zu fixieren.
Emotionale und mentale Veränderungen: Mehr Selbstvertrauen
Ein unerwarteter und positiver Aspekt der Hormonbehandlung ist das gestiegene Selbstvertrauen. Auch wenn die physischen Veränderungen noch auf sich warten lassen, fühle ich mich innerlich stärker und authentischer. Es ist ein befreiendes Gefühl zu wissen, dass ich auf dem richtigen Weg bin und mein Körper bald meinen inneren Empfindungen entsprechen wird.
Allerdings sind die Emotionen nicht nur positiv. Es gibt auch Momente der Unsicherheit und Zweifel. Manchmal frage ich mich, ob ich die Veränderungen schnell genug bemerke, ob ich alles richtig mache. Doch ich erinnere mich immer wieder daran, dass jede Transition individuell ist und ihre eigene Zeit benötigt.
Unterstützung und Gemeinschaft: Ein wichtiger Rückhalt
Während dieser Zeit habe ich gelernt, wie wichtig es ist, Unterstützung zu haben. Familie, Freunde und die trans Community sind ein unschätzbarer Rückhalt. Durch den Austausch mit anderen Transmännern, die ebenfalls Testosteron nehmen, bekomme ich wertvolle Tipps und Ermutigung. Es ist beruhigend zu wissen, dass ich nicht allein bin und dass andere ähnliche Erfahrungen und Gefühle durchmachen.
Ausblick: Vorfreude und Geduld
Nach einem Monat auf Testosterongel fühle ich mich hoffnungsvoll und gespannt auf die kommenden Veränderungen. Ich weiß, dass dies erst der Anfang ist und dass die größten Veränderungen erst noch kommen werden. Es ist eine Reise, die Geduld und Selbstakzeptanz erfordert, aber ich bin bereit, diesen Weg zu gehen.
Mein Rat an andere Transmänner, die am Anfang ihrer Hormonbehandlung stehen, ist: Seid geduldig mit euch selbst und eurem Körper. Jeder entwickelt sich in seinem eigenen Tempo, und das ist völlig in Ordnung. Nutzt die Unterstützung eures Umfelds und seid stolz auf den Mut, diesen Weg zu gehen.
Ich freue mich darauf, in den kommenden Monaten weitere Fortschritte zu sehen und weiterhin über meine Erfahrungen zu berichten. Die Reise ist aufregend und herausfordernd, aber sie bringt mich meinem wahren Selbst immer näher.
Schlussgedanken
Die ersten vier Wochen auf Testosteron sind erst der Anfang meiner Reise als Transmann. Die Veränderungen sind subtil, aber sie sind da, und sie geben mir Hoffnung und Motivation. Ich bin gespannt auf das, was kommt, und bereit, alle Höhen und Tiefen dieser Reise anzunehmen. Jede kleine Veränderung ist ein Schritt näher zu dem, wer ich wirklich bin, und dafür bin ich unendlich dankbar.

1 comment

Leave a comment

EltenLink